Dünamünde

[270] Dünamünde (seit 1893 Ust-Dwinsk genannt), Festung und Hafen ort im russ. Gouv. Livland, links am Ausfluß der Düna in den Rigaischen Meerbusen und an der Kurländischen Aa (Bolderaa), an der Eisenbahn Riga-Bolderaa-Hafendamm, hat über 2000 Einw. Besonders wichtig ward D. erst, als 1850–52 hier in der Bolderaa ein Winterhafen für Schiffe von 5 m Tiefgang angelegt wurde, während es für nach Riga fahrende Schiffe nur einen Tiefgang von etwa 3 m gibt. – D. wurde als Cistercienserkloster 1205 gegründet; 1305 wurde es Schloß des Deutschen Ordens. Im Nordischen Krieg war D. ein Zankapfel zwischen Sachsen, Schweden und Russen. 1700 ward es vom König August II. von Polen erobert und Augustusburg genannt, 1701 wieder von den Schweden erobert; seit 18. Aug. 1710 ist es russisch.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 5. Leipzig 1906, S. 270.
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