Dunajewski

[270] Dunajewski, 1) Albin, Ritter von, Kardinal, geb. 1. März 1817 in Stanislau, gest. 18. Juni 1894 in Krakau, studierte in Lemberg die Rechte, ward 1838 mit Smolka und Ziemialkowski als politisch kompromittiert nach Kufstein gebracht und dort mehrere Jahre gefangen gehalten. Später trat er in den geistlichen Stand, wurde 1879 Bischof von Krakau und 1890 Kardinal. Nach der Erhebung Krakaus zum Fürstbistum (1889) ward D. als lebenslängliches Mitglied in das Herrenhaus berufen.

2) Julian, Ritter von, österreich. Finanzminister, Bruder des vorigen, geb. 4. Juni 1822 in Galizien, studierte in Wien, Lemberg und Krakau die Rechte und Staatswissenschaft, wurde 1852 Supplent der politischen Wissenschaften an der Krakauer Universität, 1855 in Preßburg und 1860 ordentlicher Professor in Lemberg, von wo er 1861 als Professor der politischen Wissenschaften und der Statistik nach Krakau zurückkehrte. 1864 wurde er Mitglied des galizischen Landtags und 1873 des Reichsrats. 1880 berief ihn Graf Taaffe als Finanzminister in das Kabinett, in welcher Stellung er trotz seiner entschiedenen Gegnerschaft gegen die Deutschen bis zum 4. Febr. 1891 verblieb. Er ist lebenslängliches Mitglied des Herrenhauses.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 5. Leipzig 1906, S. 270.
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