Denīna

[639] Denīna, Giacomo Carlo, ital. Geschichtschreiber, geb. 28. Febr. 1731, gest. 5. Dez. 1813, studierte zu Turin, wurde 1758 Professor der Rhetorik und 1770 Professor der griechischen Sprache und der italienischen Literatur daselbst, aber wegen einer der Geistlichkeit feindlichen Schrift: »Dell' impiego delle persone«, seiner Stelle entsetzt und aus der Hauptstadt verwiesen. Erst 1781 kehrte er als Studiendirektor für Geschichte und schöne Literatur nach Turin zurück und folgte 1782 einem Rufe Friedrichs d. Gr. nach Berlin, wo er in die Akademie aufgenommen wurde und 1789 den Titel eines Legationsrats erhielt. Nach der Schlacht von Marengo ernannte ihn der Verwaltungsrat von Piemont zum Bibliothekar der Universität zu Turin; bevor er aber noch das Amt angetreten, übertrug ihm Napoleon die Stelle eines Bibliothekars in Paris. Seine zahlreichen historischen Arbeiten über das alte Griechenland, über Preußen und Friedrich d. Gr., über Deutschland etc., z. T. französisch geschrieben, sind jetzt von keiner Bedeutung mehr; Erwähnung verdienen die Werke »Delle revoluzioni d'Italia libri ventiquattro« (Turin 1769–70, 3 Bde.; deutsch von Volkmann, Leipz. 1771–73, 3 Bde.; in spätern Ausgaben fortgesetzt, z. B. Vened. 1800, 5 Bde.) und »Storia dell' Italia occidentale« (Tur. 1809–10, 6 Bde.). Sein Epos »La Russiade« (Berl. 1799–1800) enthält eine Verherrlichung Peters d. Gr.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 639.
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