Dioxynaphthaline

[33] Dioxynaphthaline, Naphthaline C10H8, in denen zwei Atome Wasserstoff durch Hydroxyle (OH) vertreten sind. Von den zehn möglichen Isomeren kennt man neun, die durch Reduktion der Naphthochinone entstehenden Hydronaphthochinone, das Naphthoresorzin aus Amidonaphtholsulfosäure etc. Ein durch Schmelzen der Schöllkopfschen Naphtholsulfosäure mit Alkali erhaltenes Dyoxynaphthalin und seine Sulfosäuren liefern Farbstoffe, die wegen ihres hohen Egalisationsvermögens große Verwendung gefunden haben. Die Kombinationen mit Diazotoluolen und Diazobenzolsulfosäure kommen als Azofuchsin in den Handel und geben auf Wolle licht- und alkalibeständige Farben nach Art des Säurefuchsins. Die mit einer Disulfosäure dieses Dioxynaphthalins (Chromotropsäure) erhaltenen Azofarbstoffe (Chromotrope) können auf der Faser durch metallische Beizen in frappanter Weise modifiziert werden. Der aus Diazobenzol hergestellte Farbstoff färbt Wolle eosinrot, und diese Färbung wird durch Tonerdesalze violett, durch Kaliumbichromat tief blauschwarz. Man färbt zuerst im sauren Bad und entwickelt durch nachträgliches Kochen mit der Beize die gewünschte Färbung.

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Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 5. Leipzig 1906, S. 33.
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