Distanzritt

[56] Distanzritt (Dauerritt), Reitkonkurrenz auf weitere Entfernungen. 1892 veranstalteten Offiziere der deutschen und der österreichisch-ungarischen Armee einen D. zwischen Berlin und Wien (600 km). Den Sieg errangen die österreichisch-ungarischen Offiziere, teils wegen bessern Pferdematerials, teils wegen günstigerer Position bei überwindung des Terrains. Der Sieger von der Donau, Oberleutnant Graf Starhemberg, hat dabei einen vorher für unmöglich gehaltenen Rekord von 71 Stunden 42 Minuten, Leutnant Frh. v. Reitzenstein auf deutscher Seite einen solchen von 73 Stunden 6 Minuten 55 Sekunden erzielt, wobei letzterer sich kurz vor dem Ziel noch um ca. 30 km verritten hatte. Die übrigen 99 als eingetroffen notierten Offiziere liegen zwischen der genannten Zeitdauer und 128 Stunden 16 Minuten. Bei diesem D. hat sich das Vollblutpferd (s. Wettrennen) als das leistungsfähigste erwiesen. Vgl. Sanden, Kriegs-, Jagd- und Dauerreiten (Leipz. 1901).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 5. Leipzig 1906, S. 56.
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