Domenichino

[98] Domenichino (spr. -kīno), eigentlich Domenico Zampieri, genannt il D., ital. Maler, geb. 21. Okt. 1581 in Bologna, gest. 15. April 1641 m Neapel, bildete sich bei D. Calvaert, später bei den Carracci und hielt sich dann in Rom und Bologna auf, von wo ihn Gregor XV. 1621 nach Rom als Architekten der apostolischen Kammer berief. Einige Zeit nach dem Tode des Papstes ging D. nach Neapel und malte dort die Kapelle des heil. Januarius mit Fresken aus. Er soll hier von neapolitanischen Malern aus Eifersucht vergiftet worden sein. D. war kein Genie und mit keiner reichen Phantasie begabt, aber ein gewissenhafter Künstler, der auch eifrig die Natur studierte. Obwohl seine Werke den akademischen Zug der Carracci nicht verleugnen, so machen sie doch in jener Zeit der überhandnehmenden Verwilderung durch solide Durch bildung, hier und da auch durch Adel der Auffassung und Naivität des Gefühls Eindruck und erinnern an die Cinquecentisten. Sie sind in Italien sehr häufig. D. führte Fresken in Rom (Sant' Andrea della Valle und San Luigi de' Francesi), Grotta Ferrata (Kapelle des heil. Nilus), Fano u.a. O. aus. Sein berühmtestes Werk ist die Kommunion des heil. Hieronymus (im Vatikan zu Rom). Seine Landschaften sind großartige Dekorationen im Sinne des Annibale Carracci. Auch hat er Bildnisse, Allegorien und mythologische Bilder gemalt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 5. Leipzig 1906, S. 98.
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