Andrea

[501] Andrea, Girolamo, Marchese d', Kardinal, geb. 12. April 1812, gest. 14. Mai 1868, erzogen im Collège La Fleche in Frankreich, ward früh zum Erzbischof von Mytilene in partibus infidelium, 1852 zum Kardinal und Abt von Subiaco sowie Präfekt der Indexkongregation und 1860 zum Bischof von Sabina ernannt. 1859 schloß er sich der patriotischen Partei an, riet dem Papste die Annahme des ihm von Napoleon III. angebotenen Vorsitzes der italienischen Konföderation und die Einführung liberaler Reformen im Kirchenstaat. Auch erklärte er sich gegen die Verdammung der gallikanischen Schriften und die Unterdrückung der katholischen Wissenschaft. Hierdurch zog er sich die Ungnade des Papstes und den Zorn Antonellis zu. Als er sich 1864 von Rom nach Neapel begab, ward er, vergeblich zur Rückkehr aufgefordert, 1866 von der Verwaltung seiner Diözese und seiner Abtei suspendiert und im September 1867 abgesetzt. Er begab sich nun nach Rom zurück, unterwarf sich dem Papste, wurde auch 17. Jan. 1868 rehabilitiert, erhielt aber die Verwaltung seiner Diözese und der Abtei Subiaco nicht wieder.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 501.
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