Ungnad

[917] Ungnad, Hans, Freiherr zu Sonegg, Förderer der Reformation unter der südslawischen Bevölkerung Österreichs, geb. 1493, gest. 27. Dez. 1564 zu Wietritz in Böhmen. Sohn eines kaiserlichen Kammermeisters, nahm er ruhmvollen Anteil an den Feldzügen gegen die Türken, wandte sich in spätern Lebensjahren der Sache der Reformation zu, ging 1554 nach Wittenberg, legte 1557 seine Stelle als Statthalter von Steiermark nieder, weil den Evangelischen freie Religionsübung verweigert ward, und ging zu Herzog Ulrich von Württemberg. der ihm ein früheres Stift in Urach als Wohnsitz überwies. Dort[917] bewirkte er die Berufung des um die reformatorische Bewegung in Krain verdienten Truber nach Württemberg. Beide Männer errichteten jetzt eine Druckerei, durch die lange Zeit die südlichen Länder Österreichs mit reformatorischen Schriften versehen wurden, bis der Kaiser sie im Dreißigjährigen Krieg aufhob.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 917-918.
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