Drenteln

[193] Drenteln, Alexander Romanowitsch, russ. Staatsmann, geb. 1820 in Kiew, gest. daselbst 27. Juli 1888, trat 1838 in die Armee, war bis 1867 Generalleutnant und Generaladjutant und Gehilfe des Präsidenten des Komitees zur Reorganisation der Truppen. Nach längerm Aufenhalt in Berlin als Militärattaché der Botschaft ward er 1872 zum Kommandanten des Kiewer Militärbezirks und beim Ausbruch des russisch-türkischen Krieges 1877 zum Kommandanten aller Truppen im Rücken der aktiven Armee ernannt. Im September 1878 wurde D. an Stelle des ermordeten Generals Mesenzew Direktor der sogen. dritten Abteilung der Geheimen Kanzlei des Kaisers, d.h. der hohen Polizei, und Chef der Gendarmerie (6. Okt. 1878). Auch auf ihn wurde 25. März 1879 von einem Nihilisten, Mirski, ein Attentat versucht, doch blieb D. unverletzt. Im Mai 1880 erhielt D., inzwischen zum Mitgliede des Reichsrates ernannt, den Posten eines Generalgouverneurs von Odessa, 1881 von Kiew.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 5. Leipzig 1906, S. 193.
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