Dupaty

[287] Dupaty (spr. dü-), 1) Louis Charles Henri Mercier, franz. Bildhauer, geb. 29. Sept. 1771 in Bordeaux, gest. 12. Nov. 1825 in Paris, wurde 1790 Advokat, sodann geographischer Zeichner und später Lehrer an der Nationalschule zu Paris. Hier widmete er sich unter Lemot der Bildhauerkunst und ward 1825 Professor an der École des beaux-arts. Die namhaftesten seiner Werke sind: Venus Genetrix; der verwundete Philoktet; Kadmos, den Drachen tötend; die sterbende Biblis; die Reiterstatue Ludwigs XIII. auf der Place Royale in Paris.

2) Emmanuel, franz. Dramatiker, Bruder des vorigen, geb. 30. Juli 1775 zu Blanquefort in der Gironde, gest. 29. Juli 1851 in Paris, diente mit Auszeichnung in der Marine, ward dann beim Geniekorps angestellt, widmete sich aber nachher in Paris ausschließlich dramatischen Arbeiten und schrieb namentlich eine Menge kleiner Lustspiele und Vaudevilles. Für sein bestes Stück gilt »La prison militaire«. Wegen mißliebiger Anspielungen in seiner Oper »L'antichambre« (1802) wurde er dem Ersten Konsul denunziert, aber auf einflußreiche Fürsprache hin begnadigt. Er wurde 1836 Mitglied der Akademie. Ausgezeichnet ist das satirische Gedicht: »Les délateurs« (1819).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 5. Leipzig 1906, S. 287.
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