Dusche

[311] Dusche (franz. douche), die Berieselung eines Körperteiles mit einer Flüssigkeit (oder einem Gas, s. Gasbäder). Am häufigsten wird die Regendusche angewendet (Brause-, Regen-, Staubbad), bei der das Wasser aus einem hoch liegenden Behälter oder aus einer Wasserleitung durch einen Brausenkopf ausströmt, der sich in einiger Höhe über dem Kopf des Badenden befindet. Bei der Strahldusche trifft das Wasser als geschlossener Strahl aus der konisch geformten Ausflußöffnung mit seinem ganzen Druck den Körper, bei der Fächerdusche wird der Strahl durch eine schräg gestellte Metallplatte fächerförmig zersplittert. Man unterscheidet absteigende, seitliche und aufsteigende (für Scheide, Mastdarm) Duschen, die bewegliche D. wird aus einem Schlauch gegeben, der in der Hand des Arztes oder Badedieners jede Richtung annehmen kann. Der Druck wird durch die Wasserleitung, durch ein hochstehendes Reservoir oder auch Maschinen erzeugt, durch deren Abstufung sowie durch Regulierung der Temperatur kann die bei jeder D. vorhandene starke Reizwirkung auf das Nervensystem und den Kreislauf in weiten Grenzen verändert werden. Verstärkt wird der Reiz durch abwechselnd kaltes und warmes Wasser (wechselwarme D.), schwächer bei der schottischen D. durch allmähliches Abkühlen des anfangs warmen Wassers. Die D. wird vorwiegend bei Nervenkrankheiten angewendet, unzweckmäßige Anwendung, namentlich starker kalter Duschen auf den Kopf, kann nachteilig werden. Bei der Heißluftdusche wird erwärmte Luft durch einen Motor oder durch ihren eignen Auftrieb aus einem knieförmig gebogenen Blechrohr, unter dessen senkrechtem Teil sich eine Flamme befindet, gegen den erkrankten Körperteil getrieben. Sie ist bei neuralgischen und rheumatischen Leiden zweckmäßig. Duschen (douchen, douchieren), eine D. nehmen; mit einer D. bespritzen.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 5. Leipzig 1906, S. 311.
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