Eccard

[347] Eccard, Johann, Komponist, geb. 1553 zu Mühlhausen i. Thür., gest. 1611 in Königsberg, erhielt 1567 als Chorschüler in Weimar den ersten Musikunterricht durch David Köler, war dann auch noch Schüler J. v. Burgks in Mühlhausen, nach Aussage des J. Stobäus auch Schüler des Orlando Lasso in München. Er stand 1578 in Diensten Jakob Fuggers zu Augsburg, wurde 1579 als Vizekapellmeister nach Königsberg i. Pr. berufen, 1588 aber zum Kapellmeister daselbst ernannt. 1608 wurde er als kurfürstlich brandenburgischer Kapellmeister nach Berlin berufen, doch wurde durch den Tod des Kurfürsten die Ernennung hinfällig. E. ist einer der bedeutendsten protestantischen Kirchenkomponisten (»Geistliche Lieder auf den Choral mit 5 Stimmen«, 1597; »Preußische Festlieder mit 5–8 Stimmen«, nachgelassen, 1642 bis 1644 von J. Stobäus herausgegeben, u.a.), aber nicht minder schätzenswert sind seine weltlichen Gesänge (»Neue deutsche Lieder mit 4 und 5 Stimmen«, 1578 u. 1589).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 5. Leipzig 1906, S. 347.
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