Enger

[792] Enger (Engern), Flecken im preuß. Regbez. Minden, Kreis Herford, Knotenpunkt der Bielefelder Kreis- und der Herforder Kleinbahn, hat eine evang. Kirche (903 erbaut) mit dem von Kaiser Karl IV. 1377 errichteten Denkmal des sächsischen Herzogs Wittekind, dessen Residenz E. nach seiner Bekehrung zum Christentum gewesen sein soll, und dessen Gebeine 1822 von Herford hierher zurückgebracht wurden (ein neues Denkmal, modelliert von Wefing, wurde 1903 vor der Kirche errichtet), ein Asyl für entlassene männliche Sträflinge, Pflegehaus für altersschwache Personen, betreibt Zigarrenfabrikation, Dampfsägerei und zählt (1900) 2834 Einw. – Das Kloster, das Mathilde, die Gemahlin König Heinrichs I., hier stiftete, ward 1414 als weltliches Lehen nach Herford verlegt. Der Ort, früher zu Lippe gehörig, kam 1409 durch Kauf an die Grafschaft Ravensberg und war die Hauptstadt des Herzogtums Engern (s. d.).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 5. Leipzig 1906, S. 792.
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