Erdmannsdorf

[20] Erdmannsdorf, 1) (E. in Schlesien) Dorf im preuß. Regbez. Liegnitz, Kreis Hirschberg, an der Lomnitz, Knotenpunkt der Staatsbahnlinie Hirschberg-Schmiedeberg und der Riesengebirgsbahn, hat eine schöne, nach Schinkels Plan erbaute evang. Kirche, ein Schloß mit Park, Johanniterkrankenhaus, eine Flachsspinnerei und -Weberei, Bürstenfabrik und (1900) 1150 Einw. Das Schloß gehörte ehedem dem Feldmarschall Gneisenau, dessen Erben es 1833 an König Friedrich Wilhelm III. verkauften, vererbte sich dann auf dessen Witwe, die Fürstin von Liegnitz, und wurde 1840 von König Friedrich Wilhelm IV. als Krongut angekauft. In der Nähe die Kolonie Zillerthal (s.d.). Vgl. Donat, Erdmannsdorf (Hirschb. 1887). – 2) (E. in Sachsen) Dorf und Luftkurort in der sächs. Kreish. Chemnitz, Amtsh. Flöha, an der Staatsbahnlinie Flöha-Annaberg, hat eine evang. Kirche, ein Schloß, Baumwollspinnerei, Biskuitfabrik, große Mahlmühle, Sägewerk, Bierbrauerei, Ziegelbrennerei und (1900) 1610 Einw.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 6. Leipzig 1906, S. 20.
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