Schmiedeberg [1]

[901] Schmiedeberg, 1) (S. in Sachsen) Stadt im preuß. Regbez. Merseburg, Kreis Wittenberg, hat eine alte evang. Kirche, ein altes, schönes Rathaus, ein Amtsgericht, ein Eisenmoorbad (vorzüglich bei rheumatischen und gichtischen Leiden, bei Frauen- und bei Nervenkrankheiten aller Art, Hämorrhoidalbeschwerden, Skrofulose etc. verwendet), Wollspinnerei u. – Weberei, Blumenfabrikation, Ziegelbrennerei, Braunkohlengrube, Elektrizitätswerk und (1905) 2618 Einw. In der Umgegend schöne Waldungen. – 2) Stadt im preuß. Regbez. Liegnitz, Kreis Hirschberg, am Fuß der Schneekoppe, an der Eglitz, Knotenpunkt der Staatsbahnlinien Hirschberg-Grünthal und Hirschberg-S., 472 m ü. M., hat eine evangelische und eine kath. Kirche, ein Schloß, schönes Rathaus, Präparandenanstalt, Privatirrenheil- und Pflegeanstalt, Genesungsheim, Amtsgericht, Oberförsterei, bedeutende Teppichfabrikation, Teppichgarnspinnerei, Filztuch- und Briefbeutelfabrikation, Plüsch- und Seidenweberei, Druckerei, Bleicherei, Appreturanstalten, eine lithographische Anstalt, Fabrikation von Wachswaren, chirurgischen Instrumenten, Metallwaren, Porzellan und Porzellanknöpfen, Lein-, Damast- und Bandweberei, Wachsbleicherei, Magneteisensteingruben, Granit- und Marmorbrüche und (1905) 5675 meist evang. Einwohner. S., das als Luftkurort viel besucht wird, wurde 1513 Stadt. Nahebei das Dorf Buchwald mit Schloß. Vgl. Eisenmänger, Geschichte der Stadt S. (Bresl. 1900). – 3) Marktflecken in Böhmen, Bezirksh. Preßnitz, im Erzgebirge, an der Linie Komotau-Weipert der Buschtěhrader Bahn, hat Fabrikation von Bändern, Zwirn und Fischkonserven, Posamentierwaren- und Spitzenerzeugung und (1900) 4332 deutsche Einwohner.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 901.
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