Schmiedeberg [2]

[901] Schmiedeberg, Oswald, Pharmakolog, geb. 11. Okt. 1838 auf dem Gut Laidsen in Kurland, studierte in Dorpat, habilitierte sich daselbst 1867 als Privatdozent der Pharmakologie und Diätetik, wurde 1869 außerordentlicher, 1871 ordentlicher Professor und 1872 Professor und Direktor des neu zu errichtenden Pharmakologischen Instituts in Straßburg. Er arbeitete pharmakologisch über Chloroform, Muskarin, Kaffein, die Digitalisstoffe, Scillain, Adonidin, die wirksamen Stoffe des Oleanders, über Muskarin, Urethan etc., ferner untersuchte er das Vorkommen von Unterschwefliger Säure bei Hunden und Katzen, die Bildung der Hippursäure in der Niere, die Beziehungen des Ammoniaks zu Harnstoffbildung und die Spaltungen, Oxydationen und Synthesen im Tierkörper. Er schrieb: »Das Muskarin« (mit Koppe, Leipz. 1869); »Über die chemische Zusammensetzung des Knorpels« (das. 1891); »Über Naturwein und Kunstwein« (das. 1900); »Grundriß der Pharmakologie« (5. Aufl., das. 1906). Mit Klebs und Naunyn begründete er 1873 das »Archiv für experimentale Pathologie und Pharmakologie«.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 901.
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