Schneekoppe

[921] Schneekoppe (Riesenkoppe), der höchste Gipfel im Riesengebirge, im mitteldeutschen Bergland und im preußischen Staat, 1603 m hoch, liegt in der Grenze des Granits (nördlich) und des Glimmerschiefers (südlich). Auf dem Gipfel steht eine kleine runde Kapelle, deren Bau schon 1668 vom Grafen Schaffgotsch, der sich mit dem Grafen Clam-Gallas in den Besitz fast des ganzen Riesengebirges teilte, begonnen ward, und die dem heil. Laurentius gewidmet ist. Seit 1824 diente die Kapelle als eine Gastherberge für die Reisenden; nachdem aber 1850 neben ihr ein Gasthaus ausgeführt worden, ist sie dem Kultus zurückgegeben. Das neue Gasthaus und die Kapelle (beide auf preußischem Gebiete) wurden wiederholt ein Raub der Flammen, aber immer wieder aufgebaut, und ein zweites Gasthaus auf böhmischen Boden errichtet; in jenem befindet sich während des Sommers eine Postanstalt und daneben eine meteorologische Station (1899 neu erbaut, s. Tafel »Meteorologische Hochstationen« im 13. Bd.), in jedem eine Telegraphenstation. Südlich, gegen Böhmen hin, fällt der Blick in den 600 m tiefen Aupagrund. Die Aussicht von der S. ist groß und mannigfaltig, da der Gesichtskreis, der sich hier dem Beschauer öffnet, über 300 km im Durchmesser beträgt. Man übersieht einen großen Teil von Niederschlesien, den östlichen Teil der Oberlausitz und bedeutende Teile von Böhmen sowie die Gebirge der Grafschaft Glatz. Vgl. Zetzmann, Panorama von der S. (Berl. 1903).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 921.
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