Etex

[136] Etex (spr. etäks), Antoine, franz. Bildhauer, Maler, Architekt und Schriftsteller, geb. 20. März 1808 in Paris, gest. 16. Juli 1888 in Chaville bei Paris, hatte Dupaty, Pradier, Ingres und Duban zu Lehrern und erhielt 1829 für einen sterbenden Hyazinth den zweiten Preis und ein zweijähriges Reisestipendium nach Italien. Eine kolossale Gruppe des Kain (Salon 1833) fand solchen Beifall, daß ihm die Ausführung zweier Reliefs für den Arc de l'Étoile, den Widerstand des französischen Volkes gegen die Alliierten 1814 und den Frieden von 1815 darstellend, übertragen wurde. Im Salon 1841 brachte ihm ein Grabmal Géricaults das Kreuz der Ehrenlegion ein. Seine übrigen Hauptwerke sind: Hero und Leander, im Museum zu Caen; Blanka von Kastilien, im Museum zu Versailles; der heil. Augustin, in der Kirche Ste.-Madeleine zu Paris; die Schiffbrüchigen, Marmorgruppe (1867); Denkmal von Ingres für Montauban. Als Maler kultivierte er das Bildnis und das[136] Geschichtsbild in Öl, Aquarell und Pastell. Als Architekt führte er mehrere Grabmonumente aus. Er veröffentlichte: »Cours élémentaire de dessin« (3. Aufl., Par. 1859); biographische Schriften über Pradier und über Ary Scheffer (beide 1859); »Beaux-arts. Dix leçons sur le dessin appliqué aux arts et à l'industrie« (1861); »Les souvenirs d'un artiste« (1877, Nachtrag 1878); »Les trois tombeaux de Géricault« (1885).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 6. Leipzig 1906, S. 136-137.
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