Ettlingen

[145] Ettlingen, Amtsstadt im bad. Kreis Karlsruhe, an der Alb, der Staatsbahnlinie Mannheim-Konstanz und an zwei Linien der Albtalbahn, 136 m ü. M., ist noch von Gräben und Mauern umgeben und von altertümlichem Aussehen, hat eine evangelische und 2 kath. Kirchen, Synagoge, ein altes fürstliches Schloß mit Schloßgarten, ein ehemaliges Kollegiatstift, Realschule mit Realgymnasialabteilung, katholisches Schullehrerseminar, Unteroffizierschule, 2 Forstämter, Spinnerei und Weberei, Maschinenbau, Papier- und Maschinenfabrikation, Garten-, Obst- und Weinbau und (1900) 8033 meist kath. Einwohner. Merkwürdig ist der Reichtum der Stadt und deren Umgebung an römischen Altertümern, darunter ein in Stein gehauenes und am Rathaus eingemauertes Bild des Neptun. – Schon die Römer haben hier eine Niederlassung gehabt. Urkundlich kommt E. zuerst 788 vor. Es wurde 1227 zur Stadt erhoben und darauf von Kaiser Friedrich II. dem Markgrafen Hermann V. von Baden überlassen. Am 14. Aug. 1689 wurde es von den Franzosen verwüstet. Im Spanischen Erbfolgekrieg ward von E. bis zum Rheinufer die Ettlinger Linie gezogen, die 1734 der französische Marschall Berwick forcierte. Am 9. und 10. Juli 1796 siegten hier die Franzosen unter Moreau über die Österreicher unter Erzherzog Karl. Vgl. Schwarz, Geschichte der Stadt E. (Karlsr. 1900).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 6. Leipzig 1906, S. 145.
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