Eugenĭa

[155] Eugenĭa Micheli (Kirschmyrte), Gattung der Myrtazeen, Bäume und Sträucher mit immergrünen, meist lederigen Blättern, einzeln achselständigen oder zu cymösen oder traubigen Blütenständen gruppierten Blüten und meist wenigsamigen Beeren, selten fast steinfruchtartigen oder lederigen, meist am bleibenden Kelche gekrönten Früchten. Etwa 625 Arten in den Tropen der ganzen Erde, dieselben namentlich südwärts überschreitend, besonders zahlreich im tropischen Amerika. E. Michelii Lam., ein Baum von 6 m Höhe in Brasilien, hier wie in Westindien kultiviert, trägt angenehm riechende und wohlschmeckende Beeren, die häufig als Obst genossen und zur Bereitung eines Sirups, Essigs und eines weinartigen Getränks verwendet werden. E. pseudocaryophyllus Dec., ein Baum Brasiliens, in allen seinen Teilen von stark gewürzhaftem, den Gewürznelken ähnlichem Geruch, dessen Früchte wie diese in Brasilien in der Haushaltung, aber auch als Arznei gebräuchlich sind. E. australis Dec., ein 12 m hoher Strauch mit violettroten, länglichen, kirschgroßen Früchten, die durch Gärung einen angenehm schmeckenden Wein liefern. E. acris W. et A., in Westindien, liefert für Ebenisten brauchbares Myrtenholz u. ätherisches Öl (Bayöl). E. Cheken Hook. et Arn., in Chile, liefert die Chekenblätter, die ätherisches Öl, Gerbstoff, Chekenon C40H44O8, Chekenin C12H11O3, Chekenitin C11H7O6 und einen Bitterstoff enthalten und als tonisches, diuretisches, expektorierendes und antiseptisches Mittel benutzt werden. E. uniflora L. (Pitanga), in Uruguay, wird wegen der wohlschmeckenden Früchte in den Tropen der Alten und Neuen Welt angebaut.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 6. Leipzig 1906, S. 155.
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