Fürstenau [2]

[219] Fürstenau, Musikerfamilie, deren erster Vertreter Kaspar, Flötist, geb. 26. Febr. 1772 in Münster, gest. 11. Mai 1819 in Oldenburg als erster Flötist der Hofkapelle, ein angesehener Flötenvirtuos war und zahlreiche Werke für Flöte geschrieben hat. Sein Sohn Anton Bernhard, geb. 20. Okt. 1792 in Münster, gest. 18. Dez. 1852 in Dresden, Schüler seines Vaters im Flötenspiel, wurde 1804 als Kapellmusiker in Oldenburg angestellt und machte mit seinem Vater Kunstreisen durch fast ganz Europa, bis er 1817 eine Anstellung im Orchester zu Frankfurt a. M. annahm, von wo er jedoch schon im folgenden Jahr nach Oldenburg zurückkehrte. 1820 folgte er einem Ruf an die königliche Kapelle zu Dresden, 1826 begleitete er Karl Maria v. Weber auf seiner Reise nach London und stand an seinem Sterbebette. – Sein Sohn Moritz, geb. 26. Juli 1824 in Dresden, gest. daselbst 25. März 1889, wurde 1842 Nachfolger seines Vaters in der Dresdener Hofkapelle, 1852 aber Kustos der königlichen Musikaliensammlung und 1858 Lehrer des Flötenspiels am Dresdener Konservatorium. F. hat sich als Historiker einen Namen gemacht durch seine verdienstvollen Arbeiten: »Beiträge zur Geschichte der königlich sächsischen musikalischen Kapelle« (Dresd. 1849) und »Zur Geschichte der Musik und des Theaters am Hof zu Dresden« (das. 1862, 2 Tle.). Kleinere Schriften sind: »Die musikalischen Beschäftigungen der Prinzessin Amalie, Herzogin zu Sachsen« (Dresd. 1874), »Die Fabrikation musikalischer Instrumente im sächsischen Vogtland« (mit Berthold, Leipz. 1876) und »Das Konservatorium für Musik in Dresden 1856–1881« (Dresd. 1881).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 7. Leipzig 1907, S. 219.
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