Ferdinandsorden

[426] Ferdinandsorden (königlicher und militärischer San Fernando-Orden), von den spanischen Cortes 31. Aug. 1811 gestifteter, von König, Ferdinand VII. 19. Jan. 1815 erneuerter Orden zur Belohnung ausgezeichneter militärischer Taten. Der Orden, der am 18. Mai 1862 neue Statuten erhielt, hat fünf Klassen, von denen die erste und zweite an Offiziere bis zum Range der Obersten, die dritte und vierte an Generale, die fünfte (Großkreuz) an Kommandeure en chef verliehen werden und zwar die erste und dritte für ausgezeichnete »Handlungen«, die zweite und vierte für »heroische Taten«, je in dem betreffenden Range. Die verschiedenen Klassen werden zu gleicher Zeit angelegt, und dieselbe Klasse kann mehrmals verliehen werden. Die Pensionen steigen von 400–40,000 Realen und gehen teilweise auf Witwen, Kinder[426] und Eltern über. Die Dekoration besteht für die erste und dritte Klasse aus einem goldenen, weiß emaillierten achtspitzigen Kreuz mit goldenen Kugeln, im Mittelschild der heil. Ferdinand, umgeben von blauem Reisen mit der Devise: »Al merito militar« (»Dem militärischen Verdienst«). Der Revers zeigt die goldenen gekrönten Weltkugeln. Die zweite und vierte Klasse haben das gleiche Kreuz, nur liegt es auf einem Lorbeerkranz und hängt an einem solchen. Dem entsprechend sind die silbernen Brustkreuze mit und ohne Lorbeer. Soldaten und Unteroffiziere werden à la suite des Ordens aufgenommen und tragen das Kreuz in Silber. Das Ordensband ist rot mit gelben Randstreifen. Ein Ordenskapitel, mit dem König oder dem ältesten Großkreuz an der Spitze, entscheidet über die Verleihung des Ordens, um den auch nachgesucht werden kann. Ordenstag ist der St. Ferdinandstag.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 6. Leipzig 1906, S. 426-427.
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