Freiheitsbaum

[67] Freiheitsbaum. Der Gebrauch, auf öffentlichen Plätzen Bäume (Maibäume) als Symbole des erwachenden Frühlings, dann auch bei Volksfesten zu errichten, führte während des nordamerikanischen Freiheitskrieges zu der Sitte, solche Bäume, meistens Pappeln, als Symbol der erwachenden Freiheit zu pflanzen. Im Mai 1790 ward in Frankreich auf jedem Dorfplatz feierlich eine junge Eiche als eine bleibende Erinnerung an das Wiedererwachen der Freiheit gepflanzt, und bis 1792 sollen 60,000 dergleichen Bäume (die meist mit der Jakobinermütze geschmückten arbres de la liberté) erstanden sein. In Deutschland wurden in der Februarrevolution 1848 Freiheitsbäume gepflanzt, allein schon im Februar 1850 durch einen Regierungserlaß beseitigt. Ähnlich erging es den 1848 in Italien gepflanzten Freiheitsbäumen. In der Schweiz wurde noch im März 1851 ein F. zu St. Imer im Kanton Bern gepflanzt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 7. Leipzig 1907, S. 67.
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