Fryxell

[186] Fryxell, Anders, schwed. Geschichtschreiber, geb. 7. Febr. 1795 in Edsleskog (Dalsland), gest. 21. März 1881 in Stockholm, wurde 1820 zum Pfarrer ordiniert und war seit 1822 an einem Stockholmer Gymnasium als Lehrer, bez. Rektor tätig. 1833 zum Titularprofessor, 1840 zum Mitglied der schwedischen Akademie ernannt, wirkte er seit 1836 in Sunne (Wermland) als Oberpfarrer, war aber seit 1847 beurlaubt, um sich wissenschaftlichen Studien widmen zu können. Von seinem vielgelesenen, trotz einseitiger Urteile noch heute unentbehrlichen Hauptwerk: »Berättelser ur svenska historien« (Stockh. 1823–79, 46 Bde.; letzte Aufl., das. 1900ff.) sind einzelne Teile in dänischer, holländischer, französischer und englischer Übersetzung, die Abschnitte bis zu Erichs XIV. Tode (Stockh. 1842–43, 2 Bde.), die Geschichte Gustav Adolfs (Leipz. 1842–43, 2 Bde., und das. 1852), die Geschichte Karls XII. (Braunschw. 1861, 5 Bde.) auch deutsch erschienen. Wertvoll ist ferner die Urkundensammlung »Handlingar rörande Sverges historia« (Stockh. 1836–43, 4 Bde.). Die Geschichtsauffassung E. G. Geijers (s.d.) bekämpfte er in »Om aristokrat fördömandet i svenska historien« (Upsala 1845–50,4 Hefte) und »Bidrag till Sverges litteratur-historia« (Stockh. 1860–62,9 Hefte). Auf pädagogischem Gebiete machte sich F. besonders durch seine weitverbreitete »Svensk språklära« (1824, 13. Aufl. 1865) verdient. Sein Leben beschrieb I. Bergmann (Stockh. 1902). – Seine Tochter Eva F., geb. 15. Jan. 1829 zu Stockholm, gab aus seinem Nachlaß »Bidrag till Sveriges historia efter 1772« (1882) und eine Art Selbstbiographie: »Min historias historia« (1884) heraus. Selbständig veröffentlichte sie mehrere sozialpolitische Schriften: »Qvinnofrågan« (1880), »Omstörtning eller utveckling« (1886) und »Svenskt hvardagslif« (1895).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 7. Leipzig 1907, S. 186.
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