Gainas

[257] Gainas, röm. Feldherr, Gote von Geburt, diente 395 n. Chr. in dem Heer, das Stilicho nach dem Tode des Kaisers Theodosius d. Gr. dem Arcadius gegen die Westgoten zuführte. Als dessen Minister Rufinus aus Eifersucht Stilicho die Fortsetzung des Marsches untersagte, erhielt G. von Stilicho den Auftrag, die dem Ostreiche zugehörigen Truppen weiter nach Konstantinopel zu führen. Er tötete Rufinus, ebenso stürzte er 399 den an die Stelle desselben getretenen Eunuchen Eutropius und nötigte den schwachen Kaiser, ihn zum Oberbefehlshaber zu ernennen und mit einem Teil seines Heeres in Konstantinopel aufzunehmen. Seine Truppen erregten aber dort durch ihre Zügellosigkeit und dadurch, daß sie für sich eine arianische Kirche forderten, eine Empörung des Volkes, wobei 7000 von ihnen niedergemacht wurden. G. wandte sich mit dem Rest nach Thrakien und begann Krieg gegen das oströmische Reich; er wurde aber besiegt, floh zu dem hunnischen König Uldes und wurde von diesem getötet (Ende 400).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 7. Leipzig 1907, S. 257.
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