Gebetmaschinen

[406] Gebetmaschinen (Gebetmühlen, Gebetzylinder) sind in Indien erfundene Apparate, deren sich die lamaischen Buddhisten bedienen, um das vorgeschriebene Gebet myriadenmal wiederholen zu können. Die G. zum Handgebrauch sind Zylinder von 1–2 dm Höhe, die mit auf Papierstreifen gedruckten Gebeten umwunden und durch eine leichte Bewegung der Hand in steter Rotation erhalten werden. Größere G. werden (z. B. in Tempeln) senkrecht aufgestellt; die Eisenachse wird mittels eines Strickes in Bewegung erhalten. Noch andre werden durch Wasser und Wind gedreht und haben oft gewaltige Dimensionen. Das eingeschlossene Gebet ist von sechs Silben und lautet: »Om mani padme, hum« (»Das Kleinod im Lotus, Amen«); die Sprache ist tibetisiertes Sanskrit. Der Text ist mittels Holzblöcken, am liebsten in Rot, aufgedruckt und in jedem Zylinder unzähligemal wiederholt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 7. Leipzig 1907, S. 406.
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