Geffrard

[446] Geffrard, Fabre, Präsident von Haïti, geb. 19. Sept. 1806, gest. 11. Febr. 1879, Sohn des Generals Nicholas G., eines der Begründer der haïtischen Unabhängigkeit, schloß sich 1843 der Erhebung gegen den Präsidenten Boyer an und wurde nach mehrfachen siegreichen Waffentaten rasch zum Obersten und General befördert. Der auf seinen wachsenden Einfluß eifersüchtige Präsident Riché enthob ihn zwar 1846 seines Kommandos und stellte ihn vor ein Kriegsgericht; doch ward G. freigesprochen, erhielt 1849 vom Präsidenten Soulouque das Kommando einer Division gegen Santo Domingo und erwarb sich durch seinen Sieg bei La Tabarra die Herzogswürde. Auch in dem zweiten Kriege gegen Santo Domingo (1856) zeichnete sich G. mehrfach aus. Von Soulouque mit Verhaftung bedroht, erregte er einen Aufstand, der dessen Sturz zur Folge hatte, worauf er 15. Jan. 1859 als Präsident von Haïti in Port-au-Prince einzog. Trotz mannigfacher Komplotte behauptete er sich bis Anfang 1867, wo es Salnave gelang, ihn zu Falle zu bringen. G. flüchtete auf ein französisches Schiff und ließ sich nach Jamaika bringen.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 7. Leipzig 1907, S. 446.
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