Port-au-Prince

[165] Port-au-Prince (spr. portoprängß', Port Henri, Port Républicain), Hauptstadt der Negerrepublik Haïti, an der Westküste der Insel im Hintergrund des Golfes von Gonave, bietet mit seinen farbigen, von Bäumen beschatteten Häusern von fern einen schönen Anblick, besteht aber zum großen Teil aus schlechten Holzhäusern und Ruinen infolge häufiger Erdbeben (1751, 1770, 1830, 1842 und 1897) und Revolutionen. Am bemerkenswertesten sind Senatshaus, Palast des Präsidenten, Kathedrale, Zollhaus, Markthalle, Hospital, medizinische Schule, Arsenal, Lyzeum und Münze. P. ist Sitz eines Bischofs, eines deutschen Ministerresidenten und Generalkonsuls und hat etwa 50,000 Einw. Der durch die Forts Alexander, Ilot und Bizothon verteidigte Hafen ist vernachlässigt, aber gut und nur vom August bis November zur Zeit der Orkane nicht vollkommen sicher. 1903 liefen 220 Schiffe mit 302,460 Ton. ein, darunter 107 deutsche von 183,493 T. (besonders Dampfer der Hamburg-Amerika-Linie), 56 niederländische von 60,067 T. und 40 französische von 49,607 T. Eingeführt werden namentlich Fabrikate, Mehl, Fleisch, Zucker, Spirituosen; ausgeführt Kaffee, Kakao, Blau-, Pock- u. Mahagoniholz, Baumwolle, Gummi, Häute etc.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 165.
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