Geißler [2]

[497] Geißler, 1) Heinrich, Mechaniker, geb. 26. Mai 1814 in Igelshieb (Meiningen), gest. 24. Jan. 1879 in Bonn, erlernte in Meiningen die Glasbläserkunst, wurde in Holland von der Regierung acht Jahre mit mechanisch-wissenschaftlichen Arbeiten beschäftigt und gründete 1854 in Bonn eine Werkstätte chemischer und physikalischer Apparate. Er war auf dem Gebiete der physikalischen Mechanik ein außerordentlich fruchtbarer Erfinder und lieferte den Forschern die vortrefflichsten Instrumente und Hilfsapparate. Am bekanntesten sind die nach ihm benannten Röhren, an die sich die Neuerfindung der Quecksilberluftpumpe knüpft. Zur Untersuchung der alkoholhaltigen Flüssigkeiten konstruierte er das Vaporimeter. 1868 ernannte ihn die Universität Bonn zum Ehrendoktor.

2) Karl Hermann Richard, deutscher Vizeadmiral, geb. 20. Juni 1848 zu Ahlen in Westfalen, trat 1865 in die Marine, unternahm zwei Reisen nach Ostasien auf der Vineta und dem Prinzen Adalbert, wurde im Reichsmarineamt beschäftigt, befehligte bei den Manövern 1892 das Panzerschiff Baden, dann das Linienschiff Brandenburg und wurde 1897 Inspekteur der Marineartillerie. 1900 erhielt er das Kommando der 2. Division des 1., aus 4 Linienschiffen und 1 Kreuzer bestehenden Geschwaders, das nach Ostasien gesandt wurde, und ist gegenwärtig, seit 1901 Vizeadmiral, Chef des Kreuzergeschwaders.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 7. Leipzig 1907, S. 497.
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