Gervex

[668] Gervex (spr. schärwä), Henri, franz. Maler, geb. 1848 in Paris, studierte unter Fromentin, Cabanel und Pierre Nicolas Brisset und debütierte im Salon von 1873 mit einer schlafenden Schönen nach dem Bade, der 1874 ein mit einer Bacchantin spielender Satyr (Museum des Luxembourg) und 1875 Diana und Endymion folgten. 1876 betrat er mit einer Totenschau im Hospital das Gebiet des modernen Realismus, auf dem er mehr und mehr zum Naturalismus fortschritt. Seine Hauptwerke dieses Genres sind: die Kommunion in der Trinitékirche (1877); die letzten Augenblicke Rollas nach A. d. Musset, ein Gemälde, das wegen seines unsittlichen Inhalts 1878 von der Weltausstellung ausgeschlossen, aber auf der von 1889 zugelassen wurde, Vorlesung des Doktors Péau im Hospital St.-Louis, In der Redaktion der »République française« (1890), Venus und Amor (1892), die Verteilung der Preise im Industriepalast durch den Präsidenten Carnot und die Krönung des Zaren Nikolaus II. im Kreml (1900); ferner die dekorativen Gemälde für Pariser Mairien: die bürgerliche Trauung und das Kanalbecken von La Villette, und das Deckengemälde der Musik im Hôtel de Ville zu Paris. G. ist auch als Bildnismaler tätig.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 7. Leipzig 1907, S. 668.
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