Gheel

[817] Gheel (Geel), Gemeinde in der belg. Provinz Antwerpen, Arrond. Turnhout, an der Staatsbahnlinie Antwerpen-Hamont (Anschluß nach Deutschland), mit 2 got. Kirchen (eine der heil. Dympna geweiht), einem Gemeinde-Collège, betreibt Wollweberei, Färberei, Butterhandel, Zigarrenfabriken etc. und hat (1902) 13,549 Einw. G. ist von alters her bekannt als »Irrenkolonie«, da im Ort und in den umliegenden Gehöften (1900) 13,076 Irre untergebracht sind, die von den Einwohnern gegen Entschädigung gepflegt werden. Nur gefährliche Kranke befinden sich in einer Irrenanstalt im Orte selbst. Vgl. Duval, G., ou une colonie d'aliénés (Par. 1867); Peeters: Loi et règlements sur les établissements d'aliénés de G. (Brüss. 1879), Lettres médicales sur G. et le patronage familial (das. 1883) und La situation actuelle de la colonie (1900); weiteres in den Sitzungsberichten über den internationalen Kongreß in Antwerpen vom 1. bis 7. Sept. 1902 (Antwerp. 1903).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 7. Leipzig 1907, S. 817.
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