Ghillany

[820] Ghillany, Friedrich Wilhelm, Schriftsteller, geb. 18. April 1807 in Erlangen, gest. 26. Juni 1876, studierte Theologie, wurde Prediger in Nürnberg, wandte sich aber, da er mit der lutherischen Orthodoxie in Konflikt geriet, später dem Schulfach zu und ward 1835 Professor an der Technischen Kreisschule zu Nürnberg und 1841 zugleich Stadtbibliothekar, legte 1853 seine Stellung nieder und zog sich auf sein Landhaus am Starnberger See zurück. Er schrieb: »Geschichte des Seefahrers Martin Behaim« (Leipz. 1853); »Diplomatisches Handbuch. Sammlung der wichtigsten europäischen Friedensschlüsse« (Nördling. 1855–68, 3 Bde.); »Nürnberg, historisch und geographisch« (Nürnb. 1863); »Europäische Chronik«, von 1492–1877 (Leipz. 1865–78, 5 Bde.); ferner unter dem Namen von der Alm »Theologische Briefe an die Gebildeten der deutschen Nation« (das. 1863, 3 Bde.) und »Die Urteile heidnischer und jüdischer Schriftsteller der vier ersten christlichen Jahrhunderte über Jesus« (das. 1864), von dem ein populärer Auszug: »Jesus von Nazareth« (2. Aufl., das. 1870), unter dem Pseudonym Eugen Braun erschien.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 7. Leipzig 1907, S. 820.
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