Girlitz

[866] Girlitz (Garten-, Sonnenzeisig, Hirngrill, Serinus hortulanus Koch), Sperlingsvogel aus der Familie der Finken (Fringillidae) Und der Unterfamilie der Gimpel (Pyrrhulinae), 13 cm lang, 21 cm breit, mit sehr kurzem, nicht sehr stark gewölbtem Schnabel, kurzen Füßen, mäßig langen, spitzigen Flügeln und mittellangem, ziemlich tief ausgeschnittenem Schwanz. Er ist im wesentlichen grün, auf Hinterkopf, Rücken und Schultern grüngelb, schwärzlich gefleckt, an Schwingen und Steuerfedern schwarzgrau, an den Brust- und Bauchseiten mit großen, schwarzen Längsflecken. Er bewohnt Südeuropa, Nordafrika und Kleinasien, ist dort an manchen Orten gemein, erscheint bei uns seit etwa 30 Jahren in immer wachsender Zahl und über Österreich, Schlesien, Franken, Thüringen immer weiter vordringend bis Dänemark, im März oder April und bleibt bis Oktober, während er in Südeuropa nur herumstreift. Baumgärten mit Gemüsepflanzungen sagen ihm am meisten zu; sein Nest baut er Mitte Mai bis Juli gern auf Obstbäumen und legt 4–5 grünliche, braun und schwarz gezeichnete Eier. Wahrscheinlich macht er mindestens zwei Bruten im Jahre; nach denselben streift er mit andern Finken im Land umher. Seine Nahrung besteht aus Sämereien. Er ist sehr anmutig und lebendig, singt fast das ganze Jahr hindurch, hält aber nicht sehr gut aus. In Spanien wird er zu Tausenden gefangen und verspeist.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 7. Leipzig 1907, S. 866.
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