Girndt

[866] Girndt, Otto, Schriftsteller und Bühnendichter, geb. 6. Febr. 1835 in Landsberg a. d. Warthe, studierte in Berlin und Heidelberg die Rechte, dann Philosophie und Geschichte, war darauf in Berlin als Redakteur verschiedener Zeitschriften tätig und lebt jetzt in Berchtesgaden. Einen Bühnenerfolg errang er zuerst mit dem Lustspiel »Y 1«, das 1865 auf dem Berliner Hoftheater zur Ausführung kam, und seitdem sind die meisten neuern dramatischen Arbeiten von ihm mit Beifall über die Bühnen gegangen. Er veröffentlichte: »Cäsar Borgia«, Drama (Berl. 1864); »Dramatische Werke« (Hamb. 1867–74, 2 Bde.; darunter ein Drama: »Charlottte Corday«, im übrigen meist leichtere Lustspiele, wie: »Und«, »Politische Grundsätze« etc.); die z. T. sehr wirksamen Lustspiele »Orientalische Wirren« (1877), »Endlich« (Berl. 189 1), »Dreizehn« und »Am andern Tage« (beide in Reclams Universal-Bibliothek); andre Lustspiele und Possen (»Mit Vergnügen«, 1883; »Die Sternschnuppe«, 1886; »Nervös«, 1889; »Most«) schrieb er in Gemeinschaft mit G. v. Moser. Von Tragödien sind zu nennen: »Dankelmann« (Oldenb. 1882, preisgekrönt); »Das Reich des Glücks« (das. 1885); »Erich Brahe« (Berl. 1889) und das Schauspiel »Die Schlacht bei Torgau« (Oldenb. 1900); außerdem: »Novellen« (das. 1867); »Dramatische Gestalten«, Novellen (das. 1873, 2 Bde.); »Gemütliche Gesellschaft«, humoristische Erzählungen (Leipz. 1875, 2 Bde.); die Erzählungen: »Romanhaft« (Berl. 1880) und »Die Rettung des Königs« (das. 1882) sowie zahlreiche kleinere Humoresken.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 7. Leipzig 1907, S. 866.
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