Gomperz

[121] Gomperz, Theodor, Philolog, geb. 29. März 1832 in Brünn, studierte seit 1849 in Wien, habilitierte sich 1867 daselbst, wurde 1869 außerordentlicher, 1873 ordentlicher Professor und trat 1901 in den Ruhestand. Zur Entzifferung und Erklärung der herkulanischen Rollen veröffentlichte er: »Philodemi Epicurei de ira liber« (Leipz. 1864); »Herkulanische Studien« (das. 1865–66, 2 Hefte); »Traumdeutung und Zauberei« (Wien 1866); »Neue Bruchstücke Epikurs« (das. 1876); »Über ein bisher unbekanntes griechisches Schriftsystem« (1884); »Zu Philodems Büchern von der Musik« (1885); »Zu Heraklits Lehre und den Überresten seines Werkes« (1886); »Apologie der Heilkunst, Sophistenrede« (1890); »Philodem und die ästhetischen Schriften der herkulanischen Bibliothek« (1891). Außerdem nennen wir zur griechischen Literatur: »Demosthenes, der Staatsmann« (1864); »Die Bruchstücke der griechischen Tragiker und Cobets neueste kritische Manier« (1878); »Herodoteische Studien« (1883,2 Hefte) und »Über den Abschluß des Herodoteischen Geschichtswerkes« (1886); »Platonische Aufsätze« (bis jetzt 3 Hefte, 1887–1902) und »Die jüngst entdeckten Überreste einer den Platonischen Phädon enthaltenden Papyrusrolle« (1892); »Zu Aristoteles' Poetik« (1888 u. 1896, 2 Tle.); »Die Schrift vom Staatswesen der Athener und ihr neuester Beurteiler« (1891); »Beiträge zur Kritik und Erklärung griechischer Schriftsteller« (1875-[121] 1900, 7 Hefte), sämtlich in Wien erschienen; »Griechische Denker. Eine Geschichte der antiken Philosophie« (bisher Bd. 1 und 2, Leipz. 1893–1902; 2. Aufl. 1903) und »Aristoteles' Poetik übersetzt und eingeleitet« (das. 1897). Sonst veröffentlichte er Lebensbilder von H. Bonitz (Berl. 1889) und John Stuart Mill (Wien 1889) und leitete die Übersetzung von Mills gesammelten Werken (Leipz. 1869–80, 12 Bde.; z. T. von ihm selbst).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 8. Leipzig 1907, S. 121-122.
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