Grütli

[470] Grütli (auch Rütli), eine von Felswänden und Gebüsch umgebene Uferwiese am linken Ufer des Urner Sees. Hierher versetzt die Sage den Geheimbund der drei ersten »Eidgenossen«, Werner Stauffacher von Schwyz, Walter Fürst von Uri und Arnold Melchthal aus Unterwalden, die hier Mittwoch vor Martini 1307 bei Nacht mit ihren Gesinnungsgenossen zusammenkamen und schwuren, am kommenden Neujahrstag die Vogte zu verjagen. Im Munde der Überlieferung bildet also das G. die Wiege der schweizerischen Freiheit. Durch eine Subskription der Schweizer Schuljugend ist es Nationalgut geworden. Von dem Kurort Seelisberg aus ist das G. zugänglich. In der Nähe ragt der Mythenstein aus dem See, eine Felsensäule mit einem Denkmal Schillers, »dem Sänger Tells« 1860 errichtet.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 8. Leipzig 1907, S. 470.
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