Grabfeld

[198] Grabfeld, alter Gau in Franken zwischen dem Thüringer Walde, dem Vogelsgebirge, dem Spessart und dem obern Main, teilte sich in einen westlichen, das sogen. Buchonia mit den Hauptorten Fulda und Hersfeld, und in einen östlichen Teil, der das eigentliche G. mit den Untergauen Banzgau, Haßgau, Baringgau, Tullifeld, Saalgau, Weringau und Gozfeld umfaßte. Das G., zuerst 739 genannt, stand unter mehreren Grafen, aus deren Mitte sich seit Ende des 9. Jahrh. die Vorfahren der im 12. Jahrh. auftretenden Grafen von Henneberg, die sogen. Popponen, als Grafen des Tullifeldes erhoben. Auch das Dynastengeschlecht der Babenberger war zu Anfang des 10. Jahrh. hier ansässig. Das Hochstift Bamberg besaß zwar die Gaugerichtsbarkeit über das G., vermochte sie aber nicht geltend zu machen. Vgl. Genßler, Geschichte des fränkischen Gaues G. (Koburg 1801–03, 2 Bde.).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 8. Leipzig 1907, S. 198.
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