Graphotypīe

[238] Graphotypīe (griech., »Schreib- oder Zeichendruckkunst«), ein von Clinton Hitchcock in New York erfundenes Verfahren zur Herstellung von Klischees, die auf der Buchdruckpresse gedruckt werden können. Fein gemahlene Kreide wird auf einer Metallplatte ausgebreitet, in einer hydraulischen Presse verdichtet und mit schwachem Leimwasser genetzt, worauf die Zeichnung mit einem Pinsel in besonderer Tinte, welche die von ihr berührten Kreideteile verhärtet, ausgeführt wird. Die weiß gebliebenen Stellen werden dann mit Pinseln bearbeitet und tiefer gebürstet; die von der Tinte durchtränkten Stellen bleiben dabei als erhabene Linien stehen. Hierauf wird die Platte zur Härtung in eine Flüssigkeit getaucht und dient nun zur Herstellung eines Stereotyps oder einer galvanoplastischen Kopie. Das Verfahren ist durch die photomechanischen Verfahren fast ganz verdrängt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 8. Leipzig 1907, S. 238.
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