Green [2]

[262] Green (spr. grīn), 1) George, Physiker, geb. 14. Juli 1793 in Nottingham, gest. 31. März 1841 in Sneinton bei Nottingham, war ursprünglich Bäcker und zuletzt Fellow eines Cambridger Kollegs. Sein Hauptwerk ist der »Essay on the application of mathematical analysis to the theories of electricity and magnetism« (Nottingh. 1825; deutsch in Ostwalds »Klassikern der exakten Wissenschaften« Nr. 61, Leipz. 1895). Er beschäftigte sich darin schon vor Gauß mit den allgemeinen Eigenschaften der Potenzialfunktion, die zur Bestimmung der Kraft dient, mit der zwei Massen einander anziehen, wenn das Newtonsche Gravitationsgesetz gilt. Der vielfach benutzte Name »Potential« für diese Funktion stammt von G., auch wird ein für die Theorie der Funktion wichtiger Satz nach ihm der Greensche Satz genannt. Seine gesammelten mathematischen Schriften hat Ferrers herausgegeben (»Mathematical papers«, Lond. 1871).

2) John Richard, engl. Geschichtschreiber, geb. 1837 in Oxford, gest. 7. März 1883 in Mentone, studierte in Oxford, wurde 1860 Pfarrer in London, dann Vikar in Hoxton und Stepney, trat 1867 aus Gesundheitsrücksichten zurück und wurde 1868 Bibliothekar des Erzbischofs von Canterbury. Einen außerordentlichen Erfolg erlangte seine »Short history of the English people« (1874 u. ö., auch illustrierte Ausg.), die in mehr als 150,000 Exemplaren verbreitet und ins Deutsche (Berl. 1889, 2 Bde.) und Französische übersetzt wurde. Ihr folgte das größere Werk »History of the English people« (1877–80, 4 Bde.). Außerdem schrieb er: »Stray studies from England and Italy« (1876, 2. Aufl. 1892); »Readings from English history« (1879); »The making of England« (1882; neue Ausg. 1897, 2 Bde.); »The conquest of England« (1883; neue Ausg. 1899, 2 Bde.). Seine Briefe wurden herausgegeben von L. Stephen (Lond. 1901). Aus seinem Nachlaß erschien noch ein Band: »Historical studies« (1904). Vgl. Bryce, Studies in contemporary biography (Lond. 1903).

3) Edmund Fiske, amerik. Schriftsteller, s. Fiske.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 8. Leipzig 1907, S. 262.
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