Grimŏald

[344] Grimŏald, 1) Sohn Pippins des ältern, wurde drei Jahre nach seines Vaters Tode, 642, Majordomus in Austrasien, suchte nach dem Tode des Königs Sigbert seinen eignen Sohn Childebert 656 auf den Thron zu erheben, wurde jedoch vom Adel gestürzt und dem König von Neustrien, Chlodwig u., ausgeliefert, der ihn hinrichten ließ.

2) Sohn Gisulfs von Friaul, seit 647 Herzog von Benevent, wurde 662 König der Langobarden, nach dem er König Godepert, der ihn zu Hilfe gerufen, in Pavia ermordet, dessen Bruder Perctarit aus Mailand vertrieben und beider Schwester geheiratet hatte. Er herrschte neun Jahre mit Kraft und Klugheit und kämpfte glücklich gegen die Franken und die Avaren, die er selbst erst gegen seinen aufständischen Herzog Lupus von Friaul herbeigerufen hatte. Nach seinem Tode (671) folgte ihm zunächst (3 Monate lang) sein jüngerer Sohn Garibald, dann der vertriebene Perctarit, dessen Tochter Vigilinde einige Jahre später einem zweiten G., dem Sohne von Grimoalds I. ältestem Sohn Romuald von Benevent, angetraut ward. Vgl. Hartmann, Geschichte Italiens im Mittelalter, Bd. 2, 1. Hälfte (Gotha 1900).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 8. Leipzig 1907, S. 344.
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