Guignes

[504] Guignes (spr. gīnj'), 1) Joseph de, franz. Orientalist, geb. 19. Okt. 1721 in Pontoise, gest. 19. März 1800 in Paris, wurde 1745 Sekretär an der königlichen Bibliothek, 1757 Professor der syrischen Sprache am College Royal, 1769 Aufseher der Altertümer im Louvre und 1773 Mitglied der Akademie. Durch die Revolution seiner Stelle beraubt, lebte er in Dürftigkeit. Mit Eifer betrieb G. das Studium des Chinesischen. Sein Hauptwerk ist die »Histoire générale des Turcs, des Mogols etc.« (Par. 1756–58, 4 Bde.). Auch übersetzte er den »Schu-King« (1771) und veröffentlichte eine große Anzahl »Mémoires«.

2) Louis Joseph de, Sohn des vorigen, geb. 20. Aug. 1759, gest. 1845, ging 1784 nach China, begleitete 1794 die holländische Gesandtschaft nach Peking und gab nach seiner Rückkehr (1801) die »Voyage à Pekin, etc.« (1809, 3 Bde.) sowie das von Basilius de Glemona bearbeitete »Dictionnaire chinois-français et latin« (1813; neue Ausg. von Mangieri, 1843) heraus.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 8. Leipzig 1907, S. 504.
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