Gurte

[531] Gurte, bandartige Gewebe, die zu verschiedenen Zwecken gebraucht werden; die schlechtesten als Tragbänder und zur Bespannung gepolsterter Möbel (Stühle, Sofas etc.), um eine elastische Unterlage zu bilden, auf welcher die das Kissen tragenden Federn ruhen, die besseren sind die sogen. Grundgurte, Sattelgrundgurte oder Sattelspanngurte zu dem Grundsitz der Pferdesättel, sowie die Stallgurte und die G. zur gepolsterten Wagenarbeit der Sattler. Feinere und weichere Sorten gebraucht man als Hosenträger, Halftern und Sattelgurte. Die kostbarste Art der G. sind die vom Posamentier gewebten seidenen, mit verschiedenen eingewebten Mustern verzierten. Die G. aus Hanf- und Werggarn sowie aus Bindfaden und Draht (Drahtgurte) verfertigen die Seiler auf einem sehr einfachen schmalen Webstuhl (Gurtenschlagstock, Schlagstuhl). Die G. aus Zwirn und Wolle werden von dem Posamentier oder Bortenwirker auf dem einfachen Posamentierhandstuhl gewebt. Aus Lederstreifen werden G. geflochten. Hanf- und Baumwollgurte mit oder ohne Drahteinlage, bis zu 60 cm breit, haben sich als Transmissionsriemen, besonders in feuchten Räumen, bewährt. Diese G. werden auf mechanischen Webstühlen gefertigt und in der Regel geteert, gummiert oder auf andre Weise imprägniert.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 8. Leipzig 1907, S. 531.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika