Haftāra

[608] Haftāra (hebr., Mehrzahl: Haftaroth, »Schlußvorträge«), Stücke aus den Büchern der Propheten, die beim jüdischen Gottesdienst an Sabbat-, Fest- und Fasttagen nach dem Abschnitt aus dem Pentateuch (s. Sidra) vorgetragen werden. Der Brauch bürgerte sich nach der Zeit der Makkabäer ein. Da die sie bekämpfenden Syrer die Thorarollen vernichtet hatten, las man zum Ersatz der vorgeschriebenen Pentateuchabschnitte diesen entsprechende Abschnitte aus den Propheten vor. Übersetzungen und Erläuterungen der Haftaroth erschienen von Philippson (Leipz. 1859), Ziegler (Wien 1891) und M. Hirsch (Frankf. 1896). Vgl. auch Friedmann, Die Haftaroth ihrem Inhalte nach dargestellt (Berl. 1896).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 8. Leipzig 1907, S. 608.
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