Sidra [1]

[429] Sidra (chald., »Ordnung«), bei den heutigen Juden die an jedem Sabbat in der Synagoge zu verlesende Perikope des Pentateuchs, der zu diesem Zweck in 54 Abschnitte geteilt ist. Die Vorlesung wird am Sabbat nach dem Laubhüttenfest mit dem 1. Buch Mosis begonnen und am Gesetzfreudenfest beendet. Jede S. ist in sieben Teile (Parascha, Mehrzahl Paraschijot) geteilt. Zur Vorlesung jeder Parascha wird ein Israelit, der die religiöse Mündigkeit erlangt hat (s. Bar-Mizwa), zur Thora-Rolle gerufen, um vor und nach der Vorlesung einen Segensspruch zu sprechen. Ein Teil des 7. Abschnitts wird dem Maftir (den Schluß der Pentateuchvorlesung Hörende) vorgetragen, der dann meist die Haftara (s. d.) liest.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, S. 429.
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