Hallström

[663] Hallström, 1) Ivar, schwed. Komponist, geb. 5. Juni 1826 in Stockholm, gest. daselbst 11. April 1901, studierte Rechtswissenschaft, war dann Sekretär des Kronprinzen (jetzigen Königs) von Schweden und übernahm 1861 an Lindblads Stelle die Direktion der Stockholmer Musikschule. H. verfolgt in seinen Kompositionen nationale Tendenzen, so in den Opern: »Der Bergkönig« (1874), »Wikingerfahrt« (1877), »Neaga« (1885, Text von Carmen Sylva), »Per Svinaherde« (1887), »Granadas Tochter« (1892). Sein Chorwerk »Die Blumen« wurde preisgekrönt, u. a.

2) Per, schwed. Dichter und Novellist, geb. 29. Sept. 1866 in Stockholm, besuchte 1883–87 die Technische Hochschule, war 1888–90 in Amerika als Chemiker tätig, kehrte 1891 nach Schweden zurück und lebt seit 1897 nur seinen dichterischen Arbeiten. Seine Erstlingswerke wurden wenig beachtet, bis die Novellensammlung »Purpur« (1895) und »Eine alte Geschichte« (1895; deutsch von F. Maro, Leipz. 1903), die poesievolle Barockerzählung aus der Zeit, als Standesrecht vor Menschenrecht ging, verdienten Beifall fanden. Seitdem hat er die feinsinnigen Novellensammlungen: »Der Brillantenschmuck« (1896), »Das Reisebuch« (1898; deutsch von F. Maro: »Florentinischer Abendtraum«, Leipz. 1902), den Roman »Frühling« (1898; deutsch von F. Maro, das. 1903), das Sagendrama »Der Graf von Antwerpen« (1899), die historischen Stücke »Bianca Capello« und »Venezianische Komödie« (1901) und zuletzt »Gustaf Sparfverts Roman« (1903), die Seelengeschichte eines jungen Lehrers, veröffentlicht. H. gehört der modernsten Gruppe der schwedischen Dichter an, die nach den Problemen der Realisten wieder phantasievollere Schöpfungen zu bieten suchen. Er ist mit jedem seiner Werke gewachsen und hat sich zu einem bedeutenden Stilkünstler entwickelt. Mit dem 1902 veröffentlichten Roman »Döda Fallet« (»Der ausgetrocknete Wasserfall«) schloß er sich den neuern Volks- und Landschaftsschilderern an.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 8. Leipzig 1907, S. 663.
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