Hasselt [2]

[865] Hasselt, André van, belg. Geschichtschreiber, Kunsthistoriker und Dichter, geb. 5. Jan. 1806 in Maastricht, gest. 1. Dez. 1874 in Brüssel, wurde, schon als Jüngling in Belgien naturalisiert, 1832 Konservator der Brüsseler königlichen Bibliothek, 1837 Mitglied der belgischen Akademie, 1844 auch Inspektor des Primärunterrichts und der Normalschulen in Belgien. Seine Hauptwerke auf geschichtlichem Gebiet sind: »Essai sur l'histoire de la poésie françaiseen Belgique« (Brüss. 1838, preisgekrönt); »Histoire de P. P. Rubens« (1840); »Les Belges aux croisades« (1846, 2 Bde.); »Splendeurs de l'arten Belgique« (mit Moke und Ed. Fétis, 1848); »Histoire des Belges« (bis zur fränkischen Invasion reichend, 1849–51, 2 Bde.). Seine »Poésies« (1852) und »Nouvelles poésies« (1857), besonders aber die »Quatre incarnations du Christ« (1867) reihen ihn den talentvollsten belgischen Dichtern an. Ferner beteiligte er sich an mehreren patriotischen Sammelwerken und förderte die belgisch-französische Volksliteratur durch Übersetzung deutscher Märchen sowie durch Veröffentlichung zahlreicher Novellen, Dorfgeschichten und Chrestomathien für Schule und Haus. Vgl. seine »Œuvres« (Brüss. 1876–77, 10 Bde.). Sein Leben beschrieb Alvin (Brüss. 1877).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 8. Leipzig 1907, S. 865.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika