Helmold

[155] Helmold, Geschichtschreiber des 12. Jahrh., gebürtig aus Holstein, Priester zu Bosau unweit Plön, war mit den Bischöfen von Oldenburg, Vicelin (gest. 1154) und Gerold (gest. 1163), die das Christentum bei den Slawen verbreiten halfen, befreundet und schrieb auf des letztern Veranlassung die »Chronica Slavorum«, welche die Eroberung und Christianisierung der Slawenlande von Karl d. Gr. ab erzählt und über die Zeit Heinrichs des Löwen (bis 1172) als wohlunterrichtete zeitgenössische Quelle ausführliche Nachrichten gibt. Abt Arnold von Lübeck (s. d., Bd. 1) setzte sie bis 1209 fort. Die älteste Ausgabe ist von Schorkel (Frankf. 1556), die neueste von Lappenberg in den »Monumenta Germaniae historica«, Scriptores, Bd. 21 (in besonderer Ausgabe Hannov. 1868); eine deutsche Übersetzung lieferte Laurent (Berl. 1852; 2. Aufl. von Wattenbach, Leipz. 1889). Vgl. Völkel, Die Slawenchronik Helmolds (Danz. 1873); Hirsekorn, Die Slawenchronik des H. (Halle 1874); Regel, H. und seine Quellen (Jena 1883).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 9. Leipzig 1907, S. 155.
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