Hemiatrophīe des Gesichts

[162] Hemiatrophīe des Gesichts, eine meist langsam fortschreitende, vor oder während der Pubertät beginnende Atrophie der Muskeln, der Haut und der Knochen der einen Gesichtshälfte. Zuweilen ist auch die gleichseitige Gaumen- und Zungenhälfte beteiligt. Die Muskelatrophie reicht stets so weit wie die Haut- und Knochenatrophie. Die Hautatrophie äußert sich in Verdünnung der Haut und Schwund des Fettpolsters, oft ist die Haut braungelb oder narbig weiß gefleckt, die Talgsekretion ist vermindert, Schweißabsonderung und Sensibilität dagegen nicht gestört. Oft fallen die Zähne aus. Die pathologisch-anatomische Grundlage des Leidens ist noch nicht sicher festgestellt, man hält sie für eine Trophoneurose (s. d.).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 9. Leipzig 1907, S. 162.
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