Hillebrandt

[336] Hillebrandt, Alfred, Sanskritist, geb. 15. März 1853 in Großnädlitz bei Breslau, seit 1883 außerordentlicher, 1888 ordentlicher Professor des Sanskrit und der vergleichenden Sprachforschung zu Breslau. Seine Arbeiten beziehen sich größtenteils auf die Mythologie und das Opferritual des Veda; sie halten[336] im wesentlichen an der ältern Richtung, die in den Gottheiten überwiegend die Personifikation von Naturmächten sieht, fest und verteidigen dieselbe gegenüber abweichenden neuern Auffassungen (vgl. namentlich seine unter dem Pseudonym Fritz Bonsens erschienene satirische Schrift »Die Götter des Rgveda. Eine euhemeristische Skizze«; Bresl. 1894). Seine Hauptwerke sind: »Das altindische Neu- und Vollmondsopfer« (Jena 1880); »Vedische Mythologie« (bis jetzt 3 Bde., Bresl. 1891–1902); »Ritual-Literatur. Vedische Opfer und Zauber« (in Bühlers »Grundriß der indoarischen Philologie und Altertumskunde«, Straßb. 1897); »Alt-Indien, kulturgeschichtliche Skizzen« (Bresl. 1899). Für die Bibliotheca Indica in Kalkutta gab er den Text und Kommentar des Çãnkhayana Çrautasutra heraus (Kalk. 1888 ff., 4 Bde.).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 9. Leipzig 1907, S. 336-337.
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