Hosēa

[570] Hosēa (hebr., »Rettung, Hilfe«), 1) hebr. Prophet, Sohn des Beeri. Nach der Überschrift seines Buches, die aber in ihrer gegenwärtigen Fassung nicht von H. herstammt, weissagte er unter den Königen von Juda: Usias, Jotham, Ahas und Hiskias, und unter dem König Jerobeam II. von Israel. Der ganze Gesichtskreis dieses Propheten weist auf das nördliche Reich als das Gebiet seiner Wirksamkeit und auf die Zeiten unter und nach Jerobeam II. hin. Den Inhalt seiner prophetischen Rede bilden teils die Schilderung der durch Israels Schuld hundertfach verletzten und doch ungeschwächten Liebe Jahves, teils die Ermahnung, sich dieser Liebe wieder ganz zu ergeben, um sich von ihr heilen zu lassen. Vgl. die Kommentare von Nowack (Berl. 1880, und in den »Kleinen Propheten«, Götting. 1897) und M arti, Dodekapropheton (Tübing. 1903).

2) Sohn Elas, letzter König von Israel, ermordete 734 v. Chr. seinen Vorgänger Pekah und ward von dem Herrscher der Assyrer, Tiglath Pilesar II., als König anerkannt. Auf ägyptische Hilfe vertrauend,[570] empörte er sich 726 gegen Salmanassar IV., unterwarf sich aber, als derselbe mit Heeresmacht in Syrien erschien, und ward in Gefangenschaft abgeführt, worauf Samaria nach dreijähriger Belagerung 722 erobert und das Reich Israel zerstört wurde.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 9. Leipzig 1907, S. 570-571.
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